Sie reden von Einigkeit, von Werten, von Zusammenhalt. Aber wenn’s drauf ankommt, steht wieder jeder in seiner Ecke, wedelt mit seiner Nationalflagge und zählt still, wie oft er „Souveränität“ in die Kamera sagen kann. Willkommen in der EU 2025.
Die Idee eines vereinten Europas ist nicht neu. Schon Helmut Kohl sprach vom „Haus Europa“. Heute wackelt dieses Haus bedrohlich. Kriege an der Grenze, wirtschaftlicher Druck von überall, digitale Abhängigkeit, Energiechaos, innere Zerrissenheit. Wer glaubt, dass man das mit halbherzigen Gipfelerklärungen und diplomatischer Symbolik in den Griff kriegt, lebt in einer PR-Broschüre.
Was wäre, wenn wir es ernst meinten?
Ein gemeinsames Europa. Nicht nur wirtschaftlich, nicht nur als Zweckbündnis gegen China oder Putin, sondern als echte, handlungsfähige Einheit. Eine Regierung, eine Stimme, eine Armee. Nicht, weil das schick klingt, sondern weil es sonst keiner mehr mit uns macht.
Die USA ziehen sich zurück, China zieht durch, Russland zieht Grenzen neu. Und wir? Streiten über das EU-Parlament, Grenzwerte und die Farbe von Olivenölflaschenetiketten.
Einheit wäre unsere größte Waffe. Aber wir fürchten sie.
Warum? Weil nationale Politiker dann Macht verlieren. Weil man dann nicht mehr jede Verantwortung nach Brüssel schieben kann. Weil man sich entscheiden müsste: europäischer Mensch oder nationaler Verwalter?
Was könnte ein echtes vereinigtes Europa bringen?
- Eine starke gemeinsame Außenpolitik
- Endlich unabhängige Verteidigung – ohne Rückenversicherung aus Washington
- Wirtschaftliche Klarheit: gemeinsame Steuerpolitik, gemeinsame Innovationsstrategie
- Sozialer Ausgleich: Wer Europa will, muss auch Gerechtigkeit organisieren
Aber klar: Es gibt Risiken.
- Verlust von Identität? Nur, wenn man Kultur mit Flagge verwechselt.
- Bürokratiemonster? Nur, wenn wir dieselben Fehler doppelt machen.
- Demokratieverlust? Nur, wenn wir das Projekt wieder an Technokraten übergeben.
Die eigentliche Frage ist: Wie lange wollen wir noch so tun, als könnten 27 Alleingänger in einer Welt aus Machtblöcken etwas bewegen?
Europa muss sich entscheiden: Wollen wir mitspielen oder nur zusehen, wie andere die Regeln schreiben?
Klartext: Wer ein starkes, selbstbestimmtes Europa will, muss bereit sein, Macht zu teilen. Nicht aufzugeben. Zu teilen. Das ist der Unterschied zwischen einer Union und einem Zweckbündnis.
Und für alle, die Angst haben: Die Vereinigten Staaten von Europa wären nicht das Ende der Vielfalt. Sondern vielleicht ihre Rettung.
JETZT oder NIE.
Schreibe einen Kommentar